Demokratie lehren und lernen

Demokratie in der Familie

Kann eine Familie demokratisch sein? Müssen Eltern nicht in Verantwortung und Fürsorge für ihre Kinder Entscheidungen treffen. Ist Erziehung nicht immer mit einem „Machtgefälle“ verbunden und wissen Eltern nicht am Besten, was für ihr Kind gut ist? Dennoch lohnt es sich, darüber nachzudenken, was Partizipation von Kindern in der Familie bedeuten kann. Ob die Anerkennung des Kindes als eigenständige Person auch die Anerkennung seines Willens und seiner Bedürfnisse bedeutet?

Dorothea Fuckert nennt als wichtigste Voraussetzung für spätere Demokratiefähigkeit das Erwünschtsein und Willkommensein eines Kindes in der Familie. Die Förderung von Autonomie als „Selbstregulation“ des Kindes steht an zweiter Stelle.„Selbstregulation“, so die aktuelle Defi nition von Dorothea Fuckert, „ist zu verstehen als Gegensatz zu einem sich einmischenden, versagenden, kontrollierenden, autoritären Umgang mit Kindern einerseits und antiautoritärer, nachlässiger, laissez-faire- oder benutzender Haltung andererseits. (…)

Selbstregulation ist das Instrument des Zusammenlebens mit Kindern, welches eine reife und gesunde psychosoziale Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht und damit auch Demokratiefähigkeit“.

Christian Büttner:Demokratie und Erziehung. HSFK- Report. 3/2001, Frankfurt M.

Der Familienrat – ein Vorschlag

Wichtige Entscheidungen, aber auch Konfl ikte sollten im Familienrat besprochen werden. Hier einige Anregungen:

  • Alle Familienmitglieder sollten anwesend sein
  • Es sollten regelmäßige Gespräche stattfi nden (ein Mal in der Woche / Monat?).
  • Entscheidungen sollten einstimmig getroffen werden, niemand sollte überstimmt werden.
  • Es wird jedesmal eine andere Gesprächsleitung bestimmt.
  • Ausreden lassen, nicht unterbrechen.
  • Hören was gesagt wird, und nicht bewerten oder gar abwerten.
  • Alle Äußerungen und Meinungen ernst nehmen.
  • Nicht die eigene Macht oder Stärke ausspielen.
  • Keine Beschuldigungen vorbringen, sondern Wünsche formulieren.
  • Alle Lösungsvorschläge sammeln, erst dann darüber im Einzelnen reden.
  • Alle sind für die Einhaltung der Gesprächsregeln und Entscheidungen verantwortlich.
  • Die Entscheidungen dürfen nur auf der nächsten Familiensitzung geändert werden.

Was steht der Partizipation von Kindern im Weg?

Fünf Hürden:

– Mangelndes Zutrauen zu den Kindern;
– Mangelnde methodische Kompetenzen der Erwachsenen;
– Ängste der Erzieherinnen und Erzieher;
– Unklarheit über die eigene Rolle;
– Strukturelle Hindernisse.

Rüdiger Hansen / Raingard Knauer / Bianca Friedrich: Die Kinderstube der Demokratie. Partizipation in Kindertageseinrichtungen. Kiel 2004, S. 74.

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