Schüler-Streitschlichtung

Das Mediationsgespräch

Einleitung

Die Mediatoren und Mediatorinnen sorgen dafür, dass das Gespräch in einer wohltuenden, offenen und vertrauensfördernden Atmosphäre stattfinden kann. Der Gesprächsraum sollte sorgfältig ausgewählt und gestaltet sein, die Sitzordnung eine gleichwertige Kommunikation untereinander ermöglichen und die einleitenden Worte ein Klima des Angenommenseins und des Vertrauens schaffen. Die Gesprächsteilnehmer und -teilnehmerinnen werden (noch einmal) über den Ablauf, die Rolle des Mediators / der Mediatorin und die Grundregeln informiert.

Unverzichtbare Grundregeln sind:

  • Ausreden lassen!
  • Keine Beleidigungen oder Handgreiflichkeiten!
  • Die Mediatorin bzw. der Mediator haben die Verantwortung für den Gang des Gesprächs und greifen ein, wenn es erforderlich ist.

Weitere Regeln können gemeinsam vereinbart werden. Nach der Erklärung des Mediationsverfahrens werden offene Fragen beantwortet. Schließlich werden alle Beteiligten nach ihrer Bereitschaft gefragt, sich auf die Regeln und das Verfahren einzulassen.

Sichtweise der einzelnen Konfliktparteien

Jede Seite hat nun die Gelegenheit, den Konflikt aus ihrer Sicht zu erzählen. Sie bekommt dafür soviel Zeit, wie sie nötig hat, um alles auszusprechen was dazugehört. Die Mediatoren und Mediatorinnen hören aktiv zu, stellen gegebenenfalls Fragen und fassen das Gehörte zusammen. Die anderen Kontrahentinnen und Kontrahenten hören in diesem Stadium nur zu und müssen ihre Erwiderungen auf den Zeitpunkt verschieben an dem sie selbst mit dem Erzählen an der Reihe sind.

Konflikterhellung: Verborgene Gefühle, Interessen, Hintergründe

Soweit das noch nicht in der vorangegangenen Phase geschehen ist, sollen nun die mit dem Konflikt verbundenen Gefühle zum Ausdruck gebracht sowie die Interessen und Wünsche herausgearbeitet werden, um die es den Beteiligten eigentlich geht. Alles was als Hintergrund zum offenen Streit von Bedeutung ist, soll zur Sprache kommen. Die Mediatoren und Mediatorinnen sind bei der Erhellung des Konfliktes behilflich, indem sie geeignete Fragen stellen und Hilfstechniken einsetzen. Die Kommunikationsrichtung wird zunehmend auf den Kontakt der Kontrahenten und Kontrahentinnen untereinander verlagert. Kernsätze zum Verständnis einer Konfliktpartei sollen in eigenen Worten von den Kontrahenten bzw. Kontrahentinnen zusammengefasst werden (Spiegeln). Die Mediatoren und Mediatorinnen leiten sie dazu an und geben Hilfestellungen.

Problemlösung: Sammeln und Entwickeln von Lösungsmöglichkeiten

Wenn durch die vorangegangene Phase ein gegenseitiges Verstehen ermöglicht wurde, können die Streitenden nun gemeinsam überlegen, wie sie ihre Meinungsverschiedenheiten beilegen wollen. Aus dem „Konflikt“ wurde ein „Problem“, für dessen Lösung alle Kontrahenten und Kontrahentinnen gemeinsam Verantwortung tragen. Mit geeigneten Methoden (z.B. Brainstorming) werden kreative Ideen gesammelt und die interessantesten zu Lösungsvorschlägen ausgearbeitet.

Übereinkunft

Die Konfliktparteien einigen sich auf die Lösungsvorschläge, die ihnen am meisten zusagen. Sie regeln alle Fragen, die mit der Überprüfung und eventuell erforderlichen Überarbeitung der Vereinbarung zu tun haben. Das Ganze wird schriftlich festgehalten und von den Beteiligten unterschrieben.

Umsetzungsphase

Nach einer gewissen Zeit nehmen die Mediatorinnen und Mediatoren sowie die Konfliktbeteiligten noch einmal Kontakt zueinander auf, um zu klären, ob die Übereinkunft tatsächlich die Probleme gelöst hat. Falls nötig, müssen Korrekturen angebracht werden oder es muss ganz neu verhandelt werden.

Christoph Besemer: Mediation. Vermittlung in Konflikten. 4. Auflage, Karlsruhe 1997. Auszüge.

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